Seite zuletzt bearbeitet: 16.02.2022

Vita - Tim Severloh

Der Countertenor Tim Severloh wurde in Hamburg geboren, wo er zunächst Klavier und Musikwissenschaften studierte. Hier galt sein besonderes Interesse den Verzierungstechniken, historischen Gesangsschulen und der Gesangskunst der Kastraten.

Er nahm zunächst privaten Gesangsunterricht bei Marianne Fischer-Kupfer. Darauf folgend studierte er Gesang an der HdK Berlin bei Harald Stamm und Ingrid Figur. Ergänzend absolvierte er Meisterkurse bei Paul Esswood, Margreet Honig, Axel Köhler und René Jacobs und nahm teil an der Klasse Lied des 20. Jh. von Axel Bauni.

Noch vor Beginn seines Gesangstudiums gab Tim Severloh sein Operndebüt am Staatstheater Braunschweig in der Partie des Orest in „Die schöne Helena" (Offenbach). Weitere Engagements folgten

als Orfeo in Glucks „Orfeo ed Euridice", als Tancredi in Monteverdis „Il combattimento di Tancredi eClorinda" und als Spirit in Purcells „Dido and Aeneas" u.a. im Rahmen des Musikfestivals in Spandau 2000.

Des weiteren wirkte er mit in der Produktion „Theater der Stimme" von David Knutson an der Deutschen Oper Berlin.

2001 sang Tim Severloh als erster Countertenor den Liedzyklus „Eingedunkelt", den Aribert Reimann Brigitte Fassbaender zugeeignet hat, u.a. im Rahmen des Musikfestivals Ars Musica der Société Philharmonique de Bruxelles.

Im selben Jahr verkörperte er den Ometh in der deutschen Erstaufführung der Oper „Golem" von John Casken in Berlin. In 2002 war er für die Partie des Machiavelli in der Uraufführung der Oper „Der Jude von Malta" von André Werner bei der renommierten Biennale München engagiert; ein BR-Radio-Mitschnitt erfolgte. Ebenfalls in München fand 2002 die Uraufführung des von

Aribert Reimann für Tim Severloh komponierten Liedzyklus nach Gedichten aus dem Band „Zeitgehöft" von P. Celan statt.

Im Anschluss daran war der junge Altus mit großem Erfolg in Hamburg zu erleben, wo er in einer Gemeinschaftsproduktion des Deutschen Schauspielhauses und des Opernstudios der

Hamburgischen Staatsoper die Partie des Jeremy in der Deutschen Erstaufführung der Oper „Bählamms Fest" von Olga Neuwirth übernahm (NDR-Mitschnitt).

Darauf folgend wirkte er bei der NDRHörspielproduktion

„Doyles Dilemma" als Sänger in der Rolle des Holmes mit. In 2004 wurde er wiederholt vom NDR als Sänger für die Rolle des jungen Purcell im Rahmen der Hörspielproduktion "Purcells Traum

von König Artus" verpflichtet.

Des weiteren nahm er den Reimann-Zyklus „Eingedunkelt" im Rahmen einer CD-Einspielung von Christoph Eschenbach beim NDR auf. Diese CD erschien 2016 bei WERGO.

Beim Hamburger Bach-Fest 2004 war Tim Severloh mit verschiedenen Kantaten zu hören.

Im Juni 2005 wirkte er an der Staatsoper Berlin in der

Uraufführung der Oper „Chief Joseph" von Hans Zender mit in der Regie von Peter Mussbach.

In der Spielzeit 2005/06 war Tim Severloh wiederholt an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung des Opern-

Zyklus' „Seven Attempted Escapes from Silence" in fünf Kurzopern zu erleben.

Bei den Tagen Alter Musik in Herne 2005 wirkte er in der WDR-Produktion der konzertant aufgeführten Opern „La Dirindina" von D.Scarlatti und „Radames" (Titelpartie) von P. Eötvös mit.

Für 2006 sind als besondere Highlights Konzerte mit Tim Severloh zu Aribert Reimanns 70. Geburtstag beim Bayerischen Rundfunk und zu Hans-Werner Henzes 80. Geburtstag im Rahmen der Feierlichkeiten der Bayerischen Staatsoper hervorzuheben.

Er sang zu diesen beiden Anlässen die Uraufführungen der Werke „Lamento und Dithyrambus" sowie „Kafka-Zyklus" für Countertenor und Cello von H. J. v. Bose, die speziell für Tim Severloh komponiert wurden.

2006 wirkte er als Gesangssolist in der NDR-Hörspielproduktion „Nachtgedanken von Marlene Dietrich" mit.

Bei den Schwetzinger Festspielen 2007 sang er in der Uraufführung der Oper „Der Alte vom Berg"(Bernhard Lang) die Rolle des Countertenors 2, im Herbst 2007 wurde diese Produktion vom Theater Basel übernommen.

Im Sommer 2007 debütierte Tim Severloh sowohl beim Rheingau-Festival als auch bei den Herrenchiemsee Festspielen in der Rolle des Vargans in konzertanten Aufführungen der Vivaldi-Oper

„Juditha triumphans" unter der musikalischen Leitung von Enoch zu Guttenberg.

Ein Highlight im Konzertbereich war das Alt-Solo in J.S. Bachs „Magnificat" mit der Dresdner Philharmonieunter Christoph Eschenbach in 2008.

Im folgenden Jahr sang Tim Severloh am Theater an der Wien in derUraufführung der Oper "Haydn bricht auf" von Bernhard Lang die tragende Altus-Partie; eine Wiederaufnahme erfolgte in 2010. Kürzlich gastierte Tim Severloh an der Oper Frankfurt in der deutschen Erstaufführung der Oper „Medea" von A. Reimann als Herold. In dieser Rolle war er bereits im März 2010 mit großem Erfolg an der Wiener Staatsoper eingesprungen.

Am Nationaltheater Mannheim war Tim Severloh in der Uraufführung der Oper „Montezuma" von B. Lang als Damiano engagiert.

2010 sang Tim Severloh in dem Oratorium „El Niño" von John Adams im Rahmen der Internationalen Bachakademie Stuttgart in Koproduktion mit dem Sinfonieorchester Basel unter der musikalischen Leitung von Dennis Russel Davies.

In der Spielzeit 2011/12 kehrte Tim Severloh an das Theater an der Wien als Richter in der UA der Oper „Gogol" von Lera Auerbach zurück.(Regie:Christine Mielitz, ML: Vladimir Fedosseyev)

2012 sang Tim Severloh im Rahmen der Wiener Kammeroper in der Uraufführung der Oper "Verkehr mit Gespenstern" von Hans-Jürgen von Bose. Diese Oper wurde extra für ihn komponiert wurde. (Regie:Peter Pawlik)

2013 machte der Sänger sein Debüt in der Rolle des Pierrot aus "Pierrot Lunaire" von Arnold Schönberg. Hierbei handelte es sich um eine szenische Produktion des wiener Phace-Ensembles in der Regie von Peter Pawlik.

2014 kehrte Tim Severloh in der Hauptrolle des Vivier in der gleichnamigen Oper von Marco Nikodijevic zur Biennale München zurück. Zuvor wirkte der Sänger in der Uraufführung der Oper "Der Reigen" von Bernhard Lang mit.(musikalische Leitung:Rolf Gupta, Regie: Georges Delnon)

2017 debütierte Tim Severloh an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper "L'Invisible" von Aribert Reimann.(musikalische Leitung:Donald Runnicles, Regie:Vasily Barkhatov)

2019 Debüt bei den Osterfestspielen in Salzburg mit der Uraufführung der Oper "Thérèse" von Philipp Maintz. Hierbei handelte es sich um eine Kooperation mit der Hamburgischen Staatsoper.

 

Tim Severloh hatte in der zeit von 2009 bis 2013 einen Lehrauftrag für Neue und Alte Musik an der UdK Berlin inne.